Wirtschafts- und Energieminister Jürgen Barke hat in der heutigen Landespressekonferenz den Startschuss für die Weiterentwicklung der saarländischen Wasserstoffstrategie gegeben. Dieser partizipative Prozess soll die bisherige Strategie, die 2021 von der Landesregierung veröffentlicht wurde, fortschreiben und an die aktuellen Entwicklungen anpassen.
„Das Saarland befindet sich inmitten eines Transformationsprozesses hin zu einer klimaneutralen und zukunftssicheren Wirtschaft. Der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle“, betonte Barke. Die bisher erreichten Fortschritte beim Hochlauf der Wasserstofftechnologie sollen in der aktualisierten Strategie berücksichtigt werden, um die Förderung von Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter voranzutreiben. „Wir möchten in enger Zusammenarbeit mit der Wasserstoffagentur den Strategieprozess bis zum ersten Halbjahr 2025 abschließen“, so der Minister.
Im Mittelpunkt des Prozesses stehen zwei wesentliche Fragen: Welche Maßnahmen können Unternehmen selbst ergreifen und wie kann die Landesregierung sie dabei unterstützen? Die Einbindung der wichtigsten Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik ist von Anfang an vorgesehen. Der offizielle Auftakt des Prozesses erfolgt mit einer Veranstaltung im Saarondo, bei der 130 Vertreterinnen und Vertreter der Wasserstoffwirtschaft erwartet werden.
Der Strategieprozess ist in vier zentrale Handlungsfelder unterteilt:
- Bereitstellung des Wasserstoffs: Themen wie Elektrolyseure, erneuerbare Energien und Wasserhaushalt werden hier behandelt. Sprecherin: Anke Langner, Iqony Energies GmbH.
- Infrastruktur: Dazu gehören das H2-Netz im Saarland, Logistik und H2-Tankstellen. Sprecher: Jens Apelt, Creos Deutschland GmbH.
- Nutzung: Im Fokus stehen Industrie, Mobilität und Energieerzeugung. Sprecher: Jonathan Weber, Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA.
- Zulieferer und Dienstleister: Hier geht es um Zulieferer für Anlagen und den Servicebereich. Sprecher: Oliver Frei, Robert Bosch GmbH.
Zusätzlich gibt es ein Querschnittsthema, das sich mit Innovationen, Fachkräftesicherung und Strukturwandel beschäftigt, vertreten durch Dr. Bettina Hübschen, Geschäftsführerin der saarländischen Wasserstoffagentur.
Der Ablauf des Prozesses sieht zunächst die Vorstellung des Strategieentwicklungsprozesses und den Versand von Fragebögen an die Stakeholder vor. Im Oktober starten dann Gespräche zu den Handlungsfeldern, gefolgt von der sukzessiven Präsentation der Entwürfe ab Januar 2025. Im März 2025 soll der Gesamtentwurf für die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie vorliegen.
Mit diesem umfassenden Ansatz möchte das Saarland den Übergang zu einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft weiter vorantreiben und die Region als Vorreiter in diesem Bereich etablieren.