Eine positive Entwicklung der Dienstleistungswirtschaft ist ein zentraler Baustein für die Zukunft des Saarlandes. „Bleibt diese Entwicklung aus, haben wir ein Problem. Also werden wir sie offensiv unterstützen“, erklärte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger am Freitag, 7. September. Sie wolle daher in Zusammenarbeit mit der Beraterfirma IW Consult Köln ausloten, „wie sich die im Land vorhandenen Chancen am besten nutzen lassen“. Eine entsprechende Studie wurde jetzt in Auftrag gegeben. Sie trägt die Überschrift „Bedeutung und Zukunft der Dienstleistungswirtschaft im Saarland“.
In der saarländischen Dienstleistungsbranche arbeiten (Stand 2017) rund 267.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Ihre Zahl hat in den letzten zehn Jahren um etwa 19 Prozent zugenommen. Rehlinger: „Die Statistik zeigt, dass der tertiäre Sektor seinen Anteil an der Wertschöpfung der Gesamtwirtschaft weiter ausbauen konnte. Er liegt klar über 60 Prozent, aber noch unter dem Bundesdurchschnitt von 69 Prozent. Vor diesem Hintergrund werden wir im Saarland eine neue Dienstleistungspolitik in Gang bringen. Dazu bildet eine Stärken-Schwächen-Analyse den Auftakt.“ Es komme darauf an, als regionaler Wirtschaftsraum auf die technologischen und demografischen, aber auch arbeits- und klimapolitischen Trends die richtigen Antworten parat zu haben. Die innovative Strategie müsse interdisziplinär entwickelt werden und unter anderem dem Prinzip der Guten Arbeit folgen: „Unser regionaler Ansatz soll noch stärker die Entwicklung von Dienstleistungen aktivieren.“ Aus saarländischer Sicht gebe es dabei Themenfelder, die besonders intensiv unter die Lupe genommen werden: Informations- und Kommunikationstechnik, Logistik und Verkehr sowie Handel und Onlinehandel. Eine besondere Rolle werde auch die die hybride Wertschöpfung spielen, bei der Industrieprodukte und Dienstleistungen im Verbund angeboten werden. Die Dienstleistungsstudie wurde bereits im Koalitionsvertrag vereinbart und ist eine Ergänzung zum 2016 vorgelegten Zukunftsbild „Saar-Wirtschaft 2030“. Der Auftragswert beträgt 130.000 Euro. Konkret wird die Untersuchung mit einem Kickoff-Workshop bereits im September. Ein Zwischenbericht ist für das Frühjahr 2019 geplant, der Endbericht soll dann im Sommer vorliegen. |