Vom 25. Juni bis zum 3. Juli findet die Woche des Wasserstoffs in den fünf süddeutschen Bundesländern Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern statt. Für die Grünen Saar bietet die Nutzung von klimaneutralem Wasserstoff ein enormes Potential, gerade mit Blick auf die saarländische Industrie.
Grüner Wasserstoff kann als Langzeitspeicher sowie als vielseitig einsetzbarer Grundstoff ein zentraler Baustein für den Umbau zu einer klimaneutralen Industrie werden. Von daher stehen die Grünen Saar der Wasserstoffstrategie der Landesregierung positiv gegenüber. Für den saarländischen Grünenvorsitzenden Dr. Ralph Nonninger besteht im Saarland eine gute Chance, durch Innovationen wirtschaftlich von der Nutzung von Wasserstoff zu profitieren. „Für die Wasserstoffwirtschaft wird sich eine neue Zulieferindustrie etablieren. Im Saarland haben wir exzellente Voraussetzungen, um von diesen Möglichkeiten zu profitieren.“, so Ralph Nonninger. Er verweist auf die hohe Dichte an Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen beispielsweise in den Bereichen Materialforschung, Fertigungstechnik und Qualitätssicherung. „Im Umfeld unserer Hochschulen hat sich ein Ökosystem aus Studierenden, Forschenden und Instituten entwickelt, die sich auf die Bedürfnisse unserer Unternehmen eingestellt hat. Die Landesregierung muss dieses Potential nutzen und den Technologietransfer stärken, um die saarländische Industrie fit für die neuen Marktchancen zu machen.“ Für Nonninger ist die Wasserstoffwirtschaft ein Beleg, dass sich Ökonomie und Ökologie gegenseitig unterstützen, vorausgesetzt die Weichen werden richtig gestellt. Nach seiner Einschätzung ist es jetzt wichtig, nicht an alten Reflexen festzuhalten, sondern die Anforderungen an den Klimaschutz nicht nur als Notwendigkeit, sondern auch als Chance für Wirtschaft und Gesellschaft zu akzeptieren.
Die Grünenvorsitzende Uta Sullenberger erinnert daran, dass der Erfolg der Wasserstoffwirtschaft untrennbar mit dem Erfolg der Energiewende verbunden ist. Nur klimaneutraler Wasserstoff wird auf Dauer einen sinnvollen Beitrag zum Energiemix leisten können. Von daher befürworten die Grünen das Ziel der Landesregierung, den Anteil der regenerativen Stromerzeugung bis 2030 im Saarland zu verdoppeln. Es genüge allerdings nicht, hier hehre Ziele zu erklären, die Landesregierung müsse auch die notwendigen Initiativen dazu mit allem Nachdruck umsetzen und zwar wenn erforderlich auch einmal gegen eine kurzsichtige Kirchturmpolitik vor Ort. „Wichtig ist es, das Spannungsfeld zwischen Windkraftausbau, Landschaftsschutz und gesellschaftlichen Anforderungen zu beachten. Die Energiewende kann nur ein Erfolg werden, wenn sie auf Akzeptanz trifft.“, so die Einschätzung von Uta Sullenberger. Die Energiewende wird laut Uta Sullenberger nur gelingen, wenn Onshore Windenergie im Saarland zugebaut wird und wenn die Leistungsfähigkeit älterer Anlagen mit sogenanntem Repowering aufgewertet wird. Auch wenn EU-rechtliche Auflagen für den Landschaftsschutz beachtet werden, erwarten die Grünen Saar kurzfristig keinen Engpass beim Flächenpotential im Saarland.
Wichtig für die Akzeptanz wird es sein, dass die Menschen auch von der Energiewende profititieren können. Deshalb befürworten die Grünen Saar private und kommunale Windinitiativen, damit der wirtschaftliche Erfolg auch in der Region bleibt und nicht in die Kassen anonymer Konzerne fließt.
Quelle: Bündnis 90 / Die Grünen – Landesverband Saar