Im Jahr 2022 wurden im Saarland durch richterlichen Beschluss 1.905 Ehen geschieden.
Wie das Statistische Landesamt Saarland mitteilt, ist die Zahl der Scheidungen gegenüber 2021 um 20 Scheidungen oder anders gesagt, um ein Prozent gesunken. Bereits seit Anfang des Jahrtausends sinkt die Zahl der Scheidungen tendenziell.
Etwas mehr als die Hälfte (52,4 %) der 2022 geschiedenen Ehepaare hatte minderjährige Kinder. Von diesen wiesen wiederum 51,1 Prozent ein Kind, 38,2 Prozent zwei und 10,7 Prozent drei oder mehr Kinder auf. Insgesamt waren im Saarland im Jahr 1.624 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.
Die Mehrzahl der 2022 geschiedenen Ehen (83,7 %) wurden nach einer vorherigen Trennungszeit von einem Jahr geschieden. Scheidungen nach dreijähriger Trennung machten einen Anteil von 15,6 Prozent aus; dann wird unwiderlegbar vermutet, dass die Ehe gescheitert ist. Bei weniger als ein Prozent waren die Regelungen zur Scheidung vor einjähriger Trennung oder Scheidungen nach ausländischem Recht maßgebend.
Bei 88,3 Prozent der Ehescheidungen wurde der Scheidungsantrag mit Zustimmung des Ehegatten oder der Ehegattin gestellt. Die Frauen beantragten in 54,7 Prozent dieser Fälle das Scheidungsverfahren (Männer 45,3 %). Bei 9,3 Prozent der Anträge wurde dieser von beiden Ehepartnern zusammen eingereicht. Bei den restlichen 2,4 Prozent stimmten der Ehegatte oder die Ehegattin dem gestellten Antrag nicht zu.
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahl der Scheidungen sind im zurückgehenden Verlauf nicht erkennbar. Da einer Scheidung in der Regel eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr vorausgeht, können sich solche Effekte allerdings auch erst langfristiger zeigen.