Investitionen in Höhe von 135 Millionen Euro allein in den vergangenen zehn Jahren
Der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) hält das Saarbrücker Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von über 1.000 Kilometern kontinuierlich in einem voll funktionsfähigen Zustand und betreibt es ordnungsgemäß nach den gültigen Richtlinien. Der für den ZKE zuständige Bürgermeister Ralf Latz sagt: „135 Millionen Euro hat der ZKE in den vergangenen zehn Jahren in die Kanalisation investiert. Diese sehr hohe Investitionsrate wird auch in den kommenden Jahren beibehalten. Der ZKE orientiert sich in seiner Arbeit an einem fundierten Reinvestitionskonzept, das einen optimalen Betrieb und einen sehr guten Zustand der Kanäle gewährleistet.“
Eine vollständige Bewältigung seltener und extremer Starkregenfälle in die Abwasserkanäle ist trotzdem nicht zu leisten, eine vollständige Absicherung gegen Folgen von Starkregen über den öffentlichen Kanal nicht möglich. „Ein Abwasserkanal kann nicht auf Naturkatstrophen wie letzte Woche ausgelegt sein. Je größer der Durchmesser eines Kanals gewählt wird, desto mehr Flüssigkeit muss durchlaufen, um die Feststoffe im Kanal abzutransportieren. Deshalb wird ein Kanal grundsätzlich für die durchschnittliche Regenmenge ausgelegt, ansonsten wäre seine Funktionsfähigkeit im Normalfall nicht gesichert“, erklärt Latz. Hierzu existiere auch bereits Rechtsprechung, die definiert, was ein Kanalnetz schadlos abtransportieren können muss, daran halte sich ZKE.
Um jedoch Folgen von Starkregen noch besser einschätzen zu können und eventuelle Schäden eindämmen zu können, hat der ZKE in 2016 eine „Starkregengefahrenkarte“ erarbeiten lassen. Diese dient der Stadt dazu, konkrete Lösungsmöglichkeiten etwa bei Erschließungsmaßnahmen umzusetzen. Und so können künftig zum Beispiel Verkehrs- und Grünflächen als Notflutflächen ausgebildet werden.
Das Land hatte nach der aktuellen Starkregen-Katastrophe die Kommunen aufgefordert, sich intensiv mit der Gefahr von Starkregen auseinanderzusetzen und eigene Starkregenvorsorgekonzepte zu erarbeiten. Latz dazu: „Wir stehen bereit, um gemeinsam mit dem Land Lösungsmöglichkeiten zu suchen und zu finden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber, dass die Kommunen Zuschüsse für notwendige Investitionen erhalten, etwa zum Umbau von Straßen oder als Förderung der Eigensicherung von Anwesen.“
Ein weiterer wichtiger Baustein in der Risikobetrachtung geht mit der Eigenvorsorge von privaten Immobilienbesitzern einher. Diese hat bei Starkregen aufgrund des lokalen katastrophalen Auftretens eine große Bedeutung. Seit 2016 berät der ZKE in diesem Zusammenhang über technische Schutzeinrichtungen auf den Grundstücken oder in Gebäuden. Ansprechpartner finden Interessierte unter: https://www.zke-sb.de/abwasser/starkregen/schutzmassnahmen_starkregen