Die Zukunft des SHG-Klinikums Merzig steht im Mittelpunkt der aktuellen Diskussionen. Für Bürgermeister Jochen Kuttler von Wadern ist klar: Wer das Klinikum in Merzig retten will, muss auch in Wadern präsent sein.
Das Restrukturierungsverfahren des Klinikums Merzig wird als notwendige Maßnahme zur Sicherung des Standortes gesehen. Kuttler stellt jedoch die Frage nach der Langzeitstabilität eines solchen Konzepts. Er bezieht sich dabei sowohl auf die Kreisumlage, die durch den Ausgleich des Defizits steigen wird, als auch auf die Pläne der SHG, in Wadern ein „Klinikum Hochwald“ zu errichten.
Kuttler argumentiert, dass es schwer sein wird, das Klinikum Merzig zu stabilisieren, wenn nur 20% der Landkreisbevölkerung die Dienste in Anspruch nehmen. Er sieht eine Notwendigkeit für eine stärkere Präsenz im Hochwald, da ansonsten Patienten eher nach Trier oder Saarbrücken abwandern würden.
Weiterhin betont er, dass das Projekt „SHG Klinikum Hochwald“, das von Experten und der Politik als zukunftsweisend betrachtet wird, nicht aufgeschoben werden sollte. Dieses Projekt beabsichtigt, ambulante und stationäre Behandlungen miteinander zu verknüpfen. Ein zukünftiger Fachärztemangel könnte den Bereich zusätzlich belasten, weshalb die Politik jetzt handeln muss.
Kuttler äußerte sich besorgt über das Vertrauen der Bürger in den Staat, sollte keine proaktiven Maßnahmen ergriffen werden, und betonte, dass die Stadt Wadern sich das Zukunftskonzept für Merzig in Zusammenarbeit mit der BI Nordsaarlandklinik und der SHG genau ansehen wird. Es wird auch darauf geachtet, wie das Saarländische Gesundheitsministerium auf das vorgeschlagene Sanierungskonzept reagiert.
Abschließend betonte Kuttler die Bedeutung von Bedachtsamkeit und Sachlichkeit bei den nächsten Schritten. Alles, vom Weitermachen bis zu einem kompletten Neustart, ist in Betracht zu ziehen.
