(Saarbrücken) – Pünktlich zum Tag der Umwelt am 5. Juni beginnen die Erhebungen für die neuen Verpackungsstatistiken. Der Tag der Umwelt steht in diesem Jahr unter dem Motto „Solutions to plastic pollution“, was Lösungen für die Umweltverschmutzung durch Plastik bedeutet. Weltweit beteiligen sich rund 150 Staaten an diesem Tag, der an die Eröffnung der UN-Umweltkonferenz am 5. Juni 1972 in Stockholm erinnert.
Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder erheben auf Grundlage des Umweltstatistikgesetzes Daten, die Aufschluss über Aspekte wie Abfallaufkommen, Klima und Energie geben.
Um ein klareres Bild über Kunststoffabfälle und Verpackungen zu bekommen, werden ab Juni drei neue Erhebungen auf jährlicher Basis durchgeführt:
- Die Erhebung des Inverkehrbringens von Kunststofftragetaschen und Einwegkunststoffprodukten wird Unternehmen, die solche Produkte erstmalig auf den Markt bringen, befragen. Die Ergebnisse sollen Antworten auf Fragen zur Reduzierung bestimmter Kunststoffprodukte und deren Umweltauswirkungen liefern.
- Die Erhebung gewerblich eingesammelter Verpackungen wird Unternehmen, die Verpackungsabfälle sammeln, zu Verpackungsarten (wie Kunststoff, Papier, Metall etc.) und deren Verbleib befragen. Insbesondere wird untersucht, ob sie zum Recycling weitergeleitet oder energetisch verwertet werden.
- Zur Kontrolle von Mehrwegverpackungen wird die Erhebung der Mehrwegverpackungen durchgeführt, bei der Betreiber von Mehrwegpools für Verkaufs- und Gewerbeverpackungen befragt werden.
Die betroffenen Unternehmen werden schriftlich aufgefordert, den Online-Fragebogen auszufüllen, für den sie Zugangsdaten erhalten.
Nach Angaben des Umweltbundesamtes belief sich der Verbrauch von Kunststoffverpackungen für private Endverbraucher in Deutschland allein im Jahr 2020 auf rund 2,1 Millionen Tonnen. Die amtliche Statistik ermittelte für das gleiche Jahr eine Menge von 1,3 Millionen Tonnen an separat gesammelten Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, von denen etwa 60% recycelt wurden. Allerdings erfasst diese Statistik nur einen Teil der Verpackungen. Für andere Verpackungsarten wie Mehrwegverpackungen und bepfandete Einweg-Getränkeverpackungen fehlte bisher eine umfassende Datenbasis. Diese Lücke sollen die neuen Erhebungen nun schließen.
Weitere Ergebnisse zu den Themen Ressourcen, Klima und Umwelt finden sich auf der Klima-Sonderseite des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de/klima).
Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Statistiken einen deutlicheren Einblick in die Nutzung und Entsorgung von Verpackungen in Deutschland liefern und damit zur Entwicklung effektiverer Lösungen zur Reduzierung von Plastikverschmutzung beitragen können.
